(CD Album)
Man muss nicht lange überlegen: Noch immer ist Prinz Porno dem Rest haushoch überlegen. Das 2020er Album ist nichts weiter als ein Showcase davon. Wo verortet man einen Prinz Porno im Jahr 2020? Wo verortet er sich selber? Gehen wir etwas in der Zeit zurück: In den frühen 2000ern herrscht im abgeschlossenen Mikrokosmos der Berliner Szene ein großer Wettbewerbsdruck, offene Feindlichkeit und auf Songs zelebrierte totale Abneigung von anderen Gruppen, Künstlern, Lagern oder Labels. Diese Zeit ist die vielleicht kreativste Periode überhaupt. Da ist einmal das Lager um Aggro Berlin – hochprofessionalisiert dank dem visuellen und kreativen Mastermind Specter. Sido geht als erster Deutschrap Popstar hieraus hervor, ebenso wie Bushido oder Fler. Dann sind da eher Untergrund Labels, kleine, semiprofessionelle Zellen, die alles mit großen Eifer, aber ohne eine stringente Richtung machen. Eines davon ist der Royal Bunker, eingenistet im damals absolut heruntergekommenen Wrangelkiez nahe des Schlesischen Tors in Kreuzberg. Aus diesem kreativen Biotop zwischen Tütensuppen, Drogenjunkies, Kleinkriminellen und einem nicht versiegenden Zustrom von jungen Leuten aus ganz Deutschland, die sich hier billig einmieten, steigt der hellste Stern der Stadt empor: Prinz Porno. Ein Außenseiter, zunächst. Ein schmaler junger Mann mit Brille, komischen Northface Jacken und viel Unsicherheit, die er mit seinen Texten kaschiert. Man hat ihm seine ganze Jugend gesagt, dass er ein Niemand sei, jetzt will er ein Jemand werden, und die hart umkämpfte Berliner Rapszene ist da ein gutes Übungsgebiet. Er hat soviel Mut, dass er seine Ängste, seine Wut, seine unkontrollierten Emotionen, die er nicht anders ausdrücken kann, in die Songs aus dieser Zeit legt.
Freestylebattles sind damals das Maß aller Dinge, nur wer in diesen lyrischen Einzelkämpfen besteht, genießt Respekt. Prinz Pi reist 2003 mit seinen Freunden durch ganz Deutschland auf der “Wir Battlen Jeden Tour” – und wie ein Jahrmarktboxer darf jeder der möchte gegen ihn angetreten. Ungeschlagen und mit verstärktem Ego kehrt er nach Berlin zurück. Ab 2005 ist sein Siegeszug ungebremst – als König des “MZEE Forums” brilliert er auf vielen Alben, die in den Release “Teenage Mutant Horror Show” und “Zeit ist Geld” ihren Zenit finden.
Heutzutage hat er an Finesse nichts eingebüsst und verteilt nur zu gern ein paar geschliffene Zeilen und Seitenhiebe auf diesem stilistisch modernen Album von 2020.
- Album in CD Qualität (16bit/44.1kz/Stereo/Waveform)
- Eingefasst in ein transparentes Jewelcase
- Begleitet von einem umfangreichen Booklet auf mattem, festen Papier
- Hervorragende Illustrationen von Johnny Terror
- Die CD ist kein wirklich gut klingendes Format und stammt aus den 80er Jahren.
- Vinyl klingt besser.
- Eine hochauflösende, unkomprimierte Audiodatei klingt sicher auch besser.
- Leider ist sie nicht für den Kunden verfügbar.
- Die Qualität bei Apple und Spotify entspricht etwa der CD Qualität
- Was man dort nicht bekommt, ist ein haptisches Objekt, einen visuellen Kontext zur Musik
- Also kauf die CD
- Wenn du einen Plattenspieler hast, nimm lieber die Vinyl